Irène lebt mit ihren Kindern Valentin und Alice in einem aussergewöhnlichen Haus im Kanton Freiburg, in einem Flachdach-Betonbau, der komplett mit Grün überwachsen ist.

Ein Betonbau mit vielen grossen Fenstern, welcher komplett grün bewachsen ist, sodass man die Fassade kaum mehr sieht.
Ein Betonbau mit vielen grossen Fenstern, welcher komplett grün bewachsen ist, sodass man die Fassade kaum mehr sieht.

Geissblatt, Kiwi und Wilder Wein dominieren im Sommer den Betonbau im brutalistischen Stil. Bild: Catherine Gailloud

Kennt ihr solche Orte? Man kommt an und denkt: Wow! So kann man also auch leben! So geht es uns, als wir Irène und ihre Kinder Alice und Valentin im Seeland besuchen. Am Ende eines Wohnquartiers taucht dieses unglaubliche Haus auf, ein Flachdach-Betonbau, komplett mit Grün überwachsen. Auf der Suche nach dem Eingang gehen wir auf verwunschenen Wegen an hohen Bäumen, Büschen und Blumen vorbei durch einen wunderbaren Naturgarten. Wir finden Türen – aber keine mit Klingel. Und einen Sitzplatz, unter dessen Pergola aus Kiwiblättern, Geissblatt und Wildem Wein Irène und ihre Kinder sitzen. Sie lachen wegen unserer «Odyssee». Dann gibts erst mal Kaffee.

Eine Frau in einem schwarzen Kleid, mit gewellten blonden Haaren bereitet etwas in ihrer Küche vor. Die Küche ist geschmückt mit diversen Behältern und einer Vase mit bunten Blumen.
Eine Frau in einem schwarzen Kleid, mit gewellten blonden Haaren bereitet etwas in ihrer Küche vor. Die Küche ist geschmückt mit diversen Behältern und einer Vase mit bunten Blumen.

Bunt und trotzdem klar und schlicht. Selbstgepflückte Wiesenblumen schmücken stets die Wohnräume.

In einem Wintergarten stehen verschiedene Töpfe mit Pflanzen sowie ein runder Stuhl mit einem orangenen Kissen.
In einem Wintergarten stehen verschiedene Töpfe mit Pflanzen sowie ein runder Stuhl mit einem orangenen Kissen.

Der Wintergarten lädt zum Verweilen ein.

Ein Glaskunstwerk, das grosse gewölbte Kratzer und ein Loch in der Mitte hat, steht zwischen zwei Bäumen im Garten.
Ein Glaskunstwerk, das grosse gewölbte Kratzer und ein Loch in der Mitte hat, steht zwischen zwei Bäumen im Garten.

«The Looking Glass» des Künstlers James Lee Byars, eingebettet zwischen alten Bäumen. Irène mag «die Poesie dieses Werkes».

Ein blau-weiss gekleideter Junge läuft von einer hellen Küche mit Pflanzen und verschiedenen Töpfen zu einer Fensterschiebetür, die in den Garten führt. Eine moderne längliche Lampe schmückt die Decke.
Ein blau-weiss gekleideter Junge läuft von einer hellen Küche mit Pflanzen und verschiedenen Töpfen zu einer Fensterschiebetür, die in den Garten führt. Eine moderne längliche Lampe schmückt die Decke.

Die Einbauküche lässt Raum nach oben offen.

Irène erzählt, dass das sogenannte Haus-Möhl zwischen 1962 und 1966 im Stil des Brutalismus von Atelier 5 gebaut wurde, einem damals jungen, wilden Architektenteam aus Bern, das unter anderem Anfang der 1960er-Jahre die Halen-Siedlung mitten im Wald in Herrenschwanden (BE) baute. «Der brutalistische Stil wirkt auf manche vielleicht hart, doch das Haus ist kein Palazzo, der sich präsentieren will, die Architektur ist leise, sanft.» Die hohen Fensterfronten lassen die Natur herein, im Sommer gibt sie Schatten und Kühle, im Winter, wenn die Blätter gefallen sind, hellen Lichteinfall. Ins Wohnzimmer etwa, das mit Absicht grosszügig gebaut wurde mit der Idee des gemeinschaftlichen Lebens. Oder in die Arbeits- und die Schlafzimmer, die sich eher kleiner und versteckter präsentieren. «Die verschiedenen Türen rund ums Haus lassen dir die Wahl, von wo aus du es betreten möchtest.»

Während der Führung durchs Haus erklärt Irène, dass ihr Einrichtungskonzept an das Design der 60er-Jahre angelehnt ist. Es sind jedoch kaum Vintage-Möbel aus jener Zeit dabei. «Ich will Räume beleben und kein Museum schaffen.» Was das Haus, das Leben hier ausmache, seien die Menschen. «Wir feiern oft Feste, laden Leute ein, Freunde verbringen ein paar Tage bei uns. Es gefällt mir so sehr, diese Offenheit, dieses inspirierende Flair, die Kinder und ich fühlen uns hier sehr wohl und frei.» Durch die Kühle der Architektur, der rauen Waschbetonplatten im ganzen Haus und das Bedürfnis nach Kontrast dazu entstand Irènes Herzensprojekt. Sie entwirft Teppiche, Kissen und Decken unter ihrem Label «Studio5». Die handgeknüpften und naturgefärbten Produkte aus Leinen und Seide lässt sie in einer Manufaktur in Nepal herstellen. «Die ersten Kollektionen habe ich gemeinsam mit den Leuten in Kathmandu erarbeitet.»

Eine blonde Frau in einem dunkelblauen Pullover sitzt mit einem Buch in der Hand auf einem grauen Sofa und lächelt in die Kamera. Hinter ihr hängt eine grosse Kohlezeichnung und um sie herum stehen Vasen mit blauen Blumen und Bücherstapeln.
Eine blonde Frau in einem dunkelblauen Pullover sitzt mit einem Buch in der Hand auf einem grauen Sofa und lächelt in die Kamera. Hinter ihr hängt eine grosse Kohlezeichnung und um sie herum stehen Vasen mit blauen Blumen und Bücherstapeln.

Die Kohlezeichnung von Kilian Mutter zeigt eine andalusische Landschaft. Natur ist in diesem Haus überall präsent.

Auf einem Waschbetonboden stehen ein Stuhl und ein grüner Beistelltisch mit einer Pflanze. Hinter dem Sitzplatz ist eine Treppe. Die Wände und die runde Lampe sind weiss.
Auf einem Waschbetonboden stehen ein Stuhl und ein grüner Beistelltisch mit einer Pflanze. Hinter dem Sitzplatz ist eine Treppe. Die Wände und die runde Lampe sind weiss.

Viel weiss und rauer Waschbetonboden dominieren.

In der Ecke eines weissen, lichtdurchfluteten Zimmers steht ein kleines Bett, über dem eine Sternenkarte hängt. Neben dem Bett steht ein Arbeitstisch mit einem Holzstuhl auf einem Teppich mit einem Thermo-Handabdruck-Motiv.
In der Ecke eines weissen, lichtdurchfluteten Zimmers steht ein kleines Bett, über dem eine Sternenkarte hängt. Neben dem Bett steht ein Arbeitstisch mit einem Holzstuhl auf einem Teppich mit einem Thermo-Handabdruck-Motiv.

Valentin hat eine Sternenkarte vom Flohmarkt aufgehängt.

Ein Bett mit einem Holzrahmen steht auf einem blau-weissen Teppich, der an einen eisigen Fluss erinnert. Neben dem Bett ist auf einer Seite ein kleiner bronzefarbener Abstelltisch und auf der anderen ein grosses Fenster, das Sicht auf Bäume gewährt.
Ein Bett mit einem Holzrahmen steht auf einem blau-weissen Teppich, der an einen eisigen Fluss erinnert. Neben dem Bett ist auf einer Seite ein kleiner bronzefarbener Abstelltisch und auf der anderen ein grosses Fenster, das Sicht auf Bäume gewährt.

Für die Eltern ist ein eigener Wohnbereich mit Bad vorgesehen.

An schönen Tagen zieht es die Familie an einen der drei nahegelegenen Seen. Valentins Leidenschaft ist zudem das Gärtnern: «Ich liebe es, mit Mama draussen zu arbeiten.» Und er spielt gerne Tennis.
Alice mag Reiten, Musikhören und Treffen mit Freundinnen. Die Kinder gehen in Bern zur Schule, wo die Familie früher wohnte. Die Hälfte der Woche leben Alice und Valentin dort beim Vater, mitten in der Stadt. «Ich finde das super, den Mix aus lautem Stadtleben, den tollen Läden um die Ecke und der Ruhe hier in unserer schönen Oase, wo man oft nur die Grillen zirpen hört. Hierherzukommen, ist manchmal wie Ferien», sagt Alice.

Über uns:

Familie

Irène, 51, Designerin studio5.cc, Journalistin;
Valentin, 16, Fachmittelschüler;
Alice, 12, Schülerin der 6. Klasse

Haus

Baujahr 1966 von Atelier 5, gebaut vom Tierarzt Heinz Möhl, daher der Name Haus-Möhl; Kauf und Einzug 2017; grosser Naturgarten, alter Baumbestand

Ort

Seeland (FR)

Diese Homestory wurde in Kooperation mit wireltern realisiert.

Text: Anita Zulauf; Fotos: Stephanie Künzler

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